Wichtiges zur Katzenbetreuung von Krebspatienten
Seit ich meinen Service (nach eigener Erkrankung & erfolgreicher Therapie) um die Betreuung von Haustieren von Krebspatienten erweiterte, wurde ich – zum Glück – nur ein Mal mit diesem Hintergrund engagiert.
Zum Glück deshalb, weil ich davon ausgehe, dass andere Krebspatienten für die Versorgung ihrer tierischen Lieblinge primär ein zuverlässiges, ohne Wenn und Aber hilfsbereites, flexibles Umfeld haben, und sich neben ihrer Erkrankung zum einen nicht auch noch Sorgen um die Versorgung ihres Tieres machen müssen, zum anderen nicht auch noch die Kosten für eine professionelle Betreuung aufbringen müssen.
Aufgrund der Ereignisse während der Betreuung meines ersten Haustieres eines Krebspatienten, wurde diese Seite zur Information wie auch zur Warnung erstellt, was passieren kann, wenn sich plötzlich alle, bis auf eine (dafür bezahlt werdende) Person ihrer übernommenen Verantwortung entziehen.
Ende 2019 wurde ich in einen Haushalt gebeten, um bei der Betreuung einer Katze, deren Besitzerin sich aktuell im Krankenhaus befände (ab sofort) mit behilflich zu sein. Wenige Wochen später würde ich erneut gebraucht, weil dann die dreiwöchige Reha anstand. – So weit, so gut. Ich war jeweils für 1x Anfahrt am Abend gebucht; Zeitrahmen ca. 30 Minuten vor Ort. Der erste Einsatz verlief gut, ohne sonderliche Vorkommnisse.
Der Einsatz wenige Wochen später leider nicht: Anfangs konnte ich noch erkennen, dass tagsüber bereits Jemand da war und Zeit mit der Katze verbracht hatte.
Am Ende der ersten Woche bemerkte ich eine Abnahme vorhergehender Besuche durch Dritte und auch die Katze fing an, sich mir gegenüber besonders aufmerksam zu zeigen: Sie empfing mich bereits an der Wohnungstür, strich mir durch die Beine und wenn ich gehen wollte, umfasste sie eines Tages eins meiner Beine, als würde sie mich festhalten wollen!
Ich kontaktierte die Angehörigen der Katzenbesitzerin und erfuhr, dass man selbst momentan keine Zeit hätte, mit einem Kleinkind und der Schwangerschaft, sich auch noch um die Katze der an Krebs erkrankten Mutter zu kümmern. Zudem sei ja noch die Nachbarin da … – Stimmte eingeschränkt.
Denn auch diese (Tür an Tür, in Rente!) hatte „allerhand um die Ohren“, da könne man sich nicht auch noch um eine – plötzlich fremde – Katze kümmern.
Es fielen sogar der Satz: Selber schuld, wenn man ein Haustier hat und dann krank wird! Die Katze war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt und von klein auf bei ihrer Besitzerin.
Das Ende vom traurigen Lied: die Katze war nach all dem wochen- bzw. monatelangem, für sie natürlich unverständlichem „Trubel“ nur wenig, zeitweise ganz ohne ihren Mensch und aufgrund der ungewohnt wenigen Ansprache derart verzweifelt, dass sie mich eines Tages – als ich sie zum Abschied streichelte – am Arm festhielt, in die Hand biss und gefühlt nicht mehr loslassen wollte!
Nach diesem Vorfall nahm ich direkt Kontakt zur Besitzerin auf, schilderte ihr die Ereignisse (sie hatte so etwas schon von den betreffenden Angehörigen sowie der Nachbarin erwartet, im Vorfeld allerdings leider keine weiteren Optionen) und wir vereinbarten eine zweimalige Anfahrt am Tag.
Anschließend führte ich den Angehörigen sowie der Nachbarin die Konsequenz, die ich aufgrund deren Selbstsucht ausbaden durfte, vor Augen. Von allen Seiten wurde mir zugesichert, sich die letzten Tage „auf jeden Fall“ wieder mit um die Katze zu kümmern, zumal ich – ausgerechnet die rechte Hand – zur Hälfte ausgeknockt war.
Bezahlung hin oder her: Selbstverständlich beendete ich den Auftrag sach- und fachgerecht, da zuverlässig und kompetent bei mir nicht nur Worte sind.
Was ich Ihnen mit dieser Erzählung sagen möchte:
A) Bestimmen Sie zur Versorgung nur die wirklich zuverlässigsten Personen aus Ihrem Umfeld, die nicht zwingend innerhalb der Familie und / oder in nächster Nachbarschaft zu finden sind!
B) Scheuen Sie sich im Ernstfall nicht jemand Fremdes, wie bspw. einen professionellen Tierbetreuer zu kontaktieren! Spielen Sie mit offenen Karten und man wird garantiert eine adäquate Lösung für Sie und Ihr Tier finden.
C) Überdenken Sie nach bspw. so einer „Aktion“, ob und inwiefern Sie zukünftig zur Verfügung stehen, wenn seitens der „hilfsbereiten“ Verweigerer Ihre Unterstützung benötigt wird!
D) Wenn Sie jemand Dritten engagieren (müssen) und Sie damit klarkommen, fragen Sie ruhig, ob er / sie zum Wohle des Tieres bei Ihnen übernachten könnte?
Diese Option bot ich meiner Kundin an, nachdem mein eigenes Haustier verstorben war und sie abermals eine gute Woche zur Kontrolle ins Krankenhaus musste. – Selbstverständlich zu den üblichen, besonderen Konditionen.
Der Katze war es mehr oder weniger egal, dass ich da war, doch man merkte deutlich ihre Entspanntheit, nicht wieder 23 von 24 Stunden ganz alleine sein zu müssen.
Offiziell ist die Katze aus altersbedingt-gesundheitlichen Gründen verstorben.
Allerdings möchte ich nicht gänzlich ausschließen, dass die plötzlich aufgetretene Erkrankung ihren Ursprung nicht vor allem in der, für ein Tier immensen Stresszeit hatte. – Wir Menschen wissen, was extremer Stress durch Angst, Unsicherheit, Sorge etc. mit bzw. aus einem machen kann. Warum sollte es bei Tieren anders sein?
Nicht nur in meinen Erinnerungen und in meinem Herzen, auch im Logo vom Mobilen Tiersitting hat diese Katze einen Platz für die Ewigkeit bekommen. – Ruhe in Frieden, süße Maus.